Flugzeugabsturz 2019

Ereignis: Flugzeugabsturz

Datum: 08. Oktober 2019

Einsatzdauer: 15.16 Uhr – 21.00 Uhr

Einsatzstelle: K34 Forstgut Eulecken Rtg. Zemmer-Rodt

eingesetzte Feuerwehren: FF Rodt; Schleidweiler; Zemmer; Speicher; BF Trier; Gefahrstoffzug; Technische Einsatzleitung; Flugplatzfeuerwehr Spangdahlem AirBase

Anzahl an Kräften: ca. 150

Anwesenheit: Kreisfeuerwehrinspekteur Trier-Saarburg; Wehrleiter; ADD; Untere Wasserbehörde; Polizei Schweich u. Trier; DRK; Org.-Leiter; First Responder; Military-Police; SAR Rettungshubschrauber; Flugsicherheit; Vertreter Lagezentrum; Presse uvm.

 

Kurz nach 15.00 Uhr kam es zu einem Absturz eines Kampfjet F16 des US Stützpunktes in Spangdahlem in einem Waldstück bei Zemmer- Rodt; unmittelbar an der K34.

Nach mehreren Notrufen wurden umgehend von der Integrierten Leitstelle in Trier die Feuerwehren Rodt, Zemmer, Schleidweiler, Speicher, sowie der Berufsfeuerwehr Trier mit dem Einsatzstichwort „Flugzeugabsturz groß“ alarmiert. Im weiteren Verlauf wurden Teileinheiten des Gefahrstoffzuges des Landkreises Trier- Saarburg und die Technische Einsatzleitung dazu gerufen. Als die ersten Einsatzkräfte der örtlichen Wehren an der Unglücksstelle angekommen sind, sah man zunächst nichts. Über die Leitstelle Trier wurde mitgeteilt, dass es zahlreiche Anrufer gibt die angaben, dass das Flugzeug an der K 34 zwischen Rodt und der L46 sein muss. An einer Gefällstrecke sah man dann schon eine Schneise, an der die Bäume komplett ausgerissen waren und die Baumspitzen am brennen waren. Ein ungeheuerlicher Gestank von Kerosin lag in der Luft. Als sich die ersten Feuerwehrkräfte zum Flugzeugwrack mit Atemschutz abseilen wollten, um nach Überlebenden zu suchen und sich ein Bild von der Lage zu machen, bekamen wir auch schon von der Leitstelle in Trier die Info, dass der Pilot sich mit dem Schleudersitz gerettet hat. Da immer noch von einer die Explosionsgefahr ausgegangen wurde, wurden die Einsatzkräfte vorerst zurückgezogen. Zudem lagen keine Angaben über eine eventuelle Bestückung des Kampfjets mit Munition vor. Später erfuhr man, dass der Pilot bereits bei Heidweiler (Kreis Bernkastel- Wittlich) fast unverletzt gelandet ist und der Kampfjet führerlos und ziellos in den Wald bei Rodt abgestürzt ist.
Mehrere Anwohner berichteten später von einem großen Knall und einer heftigen Explosion beim Absturz.

Noch am Nachmittag traf die Flugsicherung; Vertreter der Bundeswehr; sowie Rettungseinheiten der US Airbase an der Absturzstelle ein und übernahmen die Einsatzleitung. Das Gebiet wurde im weiteren Verlauf in einem großen Raduis komplett abgesperrt.
Am späten Abend sind dann Einheiten der Bundeswehr aus Rheinland- Pfalz an der Einsatzstelle eingetroffen. An der Turnhalle in der Ortsmitte von Rodt wurde die Kommandozentrale der Bundeswehr eingerichtet.

Am Tag danach haben sich die Verantwortlichen der US- Army, der Bundeswehr, der technischen Einsatzleitung und Führungskräfte der Feuerwehr Trier- Land an der Einsatzzentrale an der Halle getroffen. Schon früh hatte die US- Airbase die Verantwortung der Bundeswehr Rheinland- Pfalz übergeben. Etwa 100 Soldaten wurden unter anderem aus Idar- Oberstein nach Rodt verlegt, um dort ihren Einsatzbefehl auszuüben.
Dazu der Oberstleutnant Günther Bohn vom Landeskommando Rheinland- Pfalz: „Die Bundeswehr hat sich hier eingerichtet und betreibt ab sofort einen militärischen Sicherheitsbereich. Das bedeutet, dass wir die Absturzstelle in einem großen Radius komplett absperren und sichern. Dies tun wir auch um die Bevölkerung zu schützen und den Amerikanern zu ermöglichen sehr genau ihre Arbeit zu verrichten. Die Spezialisten werden sehr genau und detailliert jedes kleinste Wrackteil sichten, notieren und bergen. Es ist eine forensische Arbeit, die nicht verändert werden darf. Nur so kann man die Unfallursache herausfinden. Dazu sind auf der Kreisstraße zahlreiche große Zelte errichtet worden. Das Gelände liegt etwa 500 Meter abseits der Straße in einem Hang, was die Arbeit nicht erleichtert. Wir gehen davon aus, dass es noch Tage und sogar noch Wochen dauern kann.“
Solange ist die K 34 auch voll gesperrt. Von beiden Seiten der Sperrung stehen Soldaten der Bundeswehr uns sichern die Sperrungen zusätzlich ab. Auch sämtliche Landwirtschaftswege und Waldweg sind bewacht und gesperrt.

Unterdessen wurden am Mittwochmorgen um 8 Uhr und wiederholt um 13 Uhr mehrere Wasserproben aus einem angrenzenden Bachlauf in Daufenbach genommen. Mögliche Gefährdungen des Trinkwassers durch Kerosin oder Hydrazin wird nach Aussage der Bundeswehr noch durch Spezialisten untersucht (Gefahrstoff Messtrupp der Bundeswehr aus Euskirchen sowie Spezialisten der US Streitkräfte). Erste Luftmessungen durch den Gefahrstoffzug Trier-Saarburg am gestrigen Abend waren negativ.

Am späten Mittwochnachmittag, 24 Stunden nach dem Unglück, hat die Feuerwehr ihre Einsatzzentrale komplett zurück gebaut und sich komplett aus dem Einsatzgeschehen zurückgezogen.
Besorgt zeigten sich unterdessen örtliche plitische Vertreter über den Absturz, bei dem vermutlich nur mit viel Glück keinem Menschen was passiert ist.